Impulse zur Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag | A

Gründonnerstag | Hoher Donnerstag | Fastenzeit A | Lesejahr A
Coena Domini
Lektionar I/A,121: Ex 12,1–8.11–14 | 1 Kor 11,23–26 | Joh 13,1–15

Wir feiern einen besonderen Abend, ein Abend voller Freude, Angst und Verzweiflung. Mit der Feier vom letzten Abendmahl erinnern wir uns daran, dass Jesus seinen Freunden das Brot brach und den Wein schenkte als seinen Leib und sein Blut, die Eucharistie. Jesus feiert mit seinen Freunden das Abendmahl am Paschafest und wir feiern es mit ihm, nicht als historisches Schauspiel, sondern als lebendige Gegenwart. Er selbst ist in den Gestalten von Brot und Wein auch heute unter uns.
Es klingt so unwirklich, die Stadt feiert und doch liegt über der Feierlichkeit der Schatten der Verzweiflung. Fast wie in diesen Tagen, wo die Natur aufblüht und das Wetter nach draußen drängt und wir zugleich in unseren engsten kreisen bleiben um uns und andere zu schützen.
So gehen wir in diese Nacht hinein, weil Jesus Christus uns in aller Verzweiflung nahe ist:

Kyrie | oder Gl 163

Herr Jesus Christus,
im Waschen der Füße, hast du deine Liebe gezeigt. Kyrie eleison.
Du hast mit deinen Freunden Mahl gehalten. Christe eleison.
Du verschenkst dich auch an uns in Brot und Wein. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB [23]

Allmächtiger, ewiger Gott,
am Abend vor seinem Leiden
hat dein geliebter Sohn
der Kirche das Opfer des Neuen und Ewigen Bundes anvertraut
und das Gastmahl seiner Liebe gestiftet.
Gib, dass wir aus diesem Geheimnis
die Fülle des Lebens und der Liebe empfangen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In den Gestalten von Brot und Wein verschenkt sich Jesus im Abendmahlssaal an seine Freunde, damit sie aus der Verbindung mit ihm auch die Nöte und Sorgen des Lebens bestehen. So rufen wir:

  • Wir beten für alle Menschen, die aus Gottes Wort
    und aus der Eucharistie heraus ihr Leben gestalten.
    Christus höre uns. – Christus erhöre uns.
  • Wir beten für alle Menschen,
    die mit der Macht über andere spielen und ausnutzen
    um Einsicht und Wertschätzung der Anderen.
  • Wir beten für die Menschen, die Angst haben,
    vor Terror und Krieg, vor dem Leben und den Entscheidungen
    vor Krankheit und der Corona-Pandemie
    um gute Begleiter, die die Angst nehmen und die Zuversicht stärken
  • Wir beten für die Menschen, die in der Kirche dienen,
    das Wort verkünden, die Eucharistie austeilen
    oder sich in den vielen Bereichen engagieren
    um die lebendige Erfahrung von Gottes Nähe
  • Wir beten für alle Sterbenden und alle,
    die in diesen Tagen Abschied oder Trennung erleben müssen,
    um Kraft aus dem Glauben.

Du bist uns immer Nahe, Herr Jesus Christus, in deinem Wort und im Sakrament des Altares. Lass uns immer tiefer erfassen, was du uns in diesen Zeichen schenkst, heute und bis in alle Ewigkeit. Amen.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du hast uns heute
im Abendmahl deines Sohnes gestärkt.
Sättige uns beim himmlischen Gastmahl
mit dem ewigen Leben.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 12,1–8.11–14

Die Macht und Gewalt Ägyptens
steht für die Macht von Menschen gegenüber anderen.
Die Antwort im Glauben,
ist das Vertrauen auf Rettung und Geborgenheit bei Gott
Gottes Wort hören und sein Mahl feiern.
Wir feiern Pascha und erinnern wir uns mit unseren jüdischen
Schwestern und Brüdern an alles,
was Gott seit Erschaffung der Welt für sein Volk getan hat.
Die Geschichte Israels ist Teil unserer eigenen Glaubensgeschichte.
Gott führte Israel aus dem „Sklavenhaus“ Ägyptens in die Freiheit
so wird er auch uns aus jeder Not retten
und uns das Leben frei von Ängsten schenken.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 11,23–26

Aus der Feier des Brotbrechens
lebt von Anfang an die christliche Gemeinde
Die Eucharstiefeier wird
zur zentralen Feier des Glaubens.
Mehr als bloße Erinnerung
an ein längst vergangenes Geschehen
ist es gegenwärtige Wirklichkeit,
weil Jesus Christus selbst
– das ist heute –
in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig wird.

Lesehinweis

Lies: Pas – cha

Meditation

Es war Nacht.
Tiefe dunkle Nacht.
Nacht der Not und Verzweiflung.

Gerade noch beim Mahl
zusammen mit den Freunden
im vertrauten Kreis.

Pessach – Erinnerung an Gott,
der sein Volk führt
hinein in die Freiheit.

Und jetzt, tiefe Nacht.
Ganz allein der eigenen Angst gegenüber,
Todesangst Christi.

Alle Verzweiflung dieser Welt,
alle Not und Aussichtslosigkeit
an einem Punkt von Raum und Zeit.

Gott geht diesen Weg,
damit wir ihn in unserer Not
an unserer Seite wissen.

In unserer Verzweiflung und Angst
seine Liebe spüren dürfen
und an ihr wachsen.

Glauben heißt Angst überwinden
im Blick auf Gott
auch die Dunkelheit durchschreiten.

Reinhard Röhrner

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