Impulse zum 9. Sonntag im Jahreskreis

Lektionar III/C, 283: 1 Kön 8,41–43 | Gal 1,1–2.6–10 | Lk 7,1–10

Kürzlich erzählte jemand von seinem Vater, der als einer der ersten Gastarbeiter aus der Türkei nach Niederbayern kam. Zuerst allein, ohne Familie um zu arbeiten und Geld zu verdienen, damit die Familie leben konnte. Er war fremd, als Muslim war er allein und so ging er in die katholische Kirche um dort zu beten. Es war ein besonderer heiliger Ort für ihn. Für anderen Dorfbewohner war es kein Problem.
Auch später ging er immer wieder zur Kirche, auch zu Gottesdiensten. Auch wenn er seinen Glauben behielt, war die Kirche für ihn ein einladender Ort und ein Platz zum Beten geworden. Ein schönes Bild für eine offene einladende Kirche, ein Ort des Gebetes, der über die Hektik und Aufgeregtheit der Zeit hinaus weist, eine Rückkopplung in Gott ermöglicht. So darf auch unser Glaube sein, so will uns Jesus Christus als Herr und Kyrios nahe sein:

Kyrie [oder GL 164]

Herr Jesus Christus,
du bist uns in unseren Mitmenschen nahe.
Du schenkst uns immer wieder Zeichen deiner Nähe.
Du hast uns erlöst und führst uns zur Fülle.

Gloria | Tagesgebet | MB 217

Gott, unser Vater,
deine Vorsehung geht niemals fehl.
Halte von uns fern, was uns schadet,
und gewähre uns alles, was zum Heile dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der du in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Wir wissen, dass im Letzten alles von seiner Gnade abhängt. Wie der Hauptmann von Kafarnaum bitten wir daher unseren Herrn um seine Hilfe und seinen Beistand:

  • Wir beten für die Menschen, die alles machen wollen.
    Lass sie erkennen, dass du es bist, der das Vollbringen schenkt.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Wir beten für die Menschen, die keine Kraft mehr haben.
    Schenke ihnen vertrauen in deine Nähe
    und neuen Mut und neue Kraft für die Aufgaben.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Wir beten für die Menschen auf der Flucht.
    Zeige ihnen Orte an denen sie ankommen dürfen
    und im Gebet Zuflucht bei dir finden.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Wir beten für alle, die sich vom Glauben abwenden.
    Offenbare dich ihnen durch überzeugende Menschen,
    die den Glauben einladend und mitreißend leben.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.
  • Wir beten für die Verstorbenen und alle Trauernden.
    Nimm die Verstorbenen in deiner Liebe auf und tröste alle Trauernden.
    Christus höre uns – Christus erhöre uns.

Denn Du bist uns alle zeit nahe mit deiner Liebe und Deiner Güte, heute und in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet

Herr, wir haben den Leib
und das Blut deines Sohnes empfangen.
Führe uns durch deinen Geist,
damit wir uns nicht nur mit Worten zu dir bekennen,
sondern dich auch durch unser Tun bezeugen
und den ewigen Lohn erhalten in deinem Reich.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung: 1 Kön 8,41–43

Der Tempel Salomos ist sprichwörtlich geworden,
Herodes bezieht sich bewusst auf ihn
als er den neuen Tempel, der zur Zeit Jesus steht, erbauen lässt.
Es ist wahrscheinlich die größte Tempelanlage
im ganzen römischen Reich,
die für einen Gott erbaut wurde.
Doch nicht nur das Gebäude,
auch der Geist und der Sinn sollen weit sein
wie es das Tempelweihegebet Salomos ausdrückt,
heute hören wir einen Abschnitt,
der auch Fremde einlädt zu Gott beten.

Hinführung zur zweiten Lesung: Gal 1,1–2.6–10

Galatien ist der Landstrich
zwischen Ankara und dem Mittelmeer
in der heutigen Westtürkei.
Wir hören heute den Anfang des Briefes
an die Christen Galatiens
in dem Paulus auf den unverfälschten Kern
der frohmachenden und befreienden Botschaft Christi,
des Evangeliums, wert legt.

 

Meditation

Das haben wir uns verdient,
sagen wir.
Das steht uns zu,
meinen wir.
Wir haben ein Recht darauf,
betonen wir.

Und doch sind wie wertvollsten Momente,
die entscheidenden Begegnungen,
unsere erfüllendsten Erfahrungen
immer geschenkt
und nicht gemacht.

Der Hauptmann von Kafarnaum sagt
er ist nicht würdig,
deshalb ist er offen für Gott,
alles von ihm zu erwarten
und geschenkt bekommen.

Alles ist Gnade,
sagt der gläubige Christ,
weil er weiß,
dass es immer auf Gott ankommt
und er bei mir ankommt,
wo ich offen und dankbar bin.

ð Reinhard Röhrner

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