Impulse zum 3. Fastensonntag | B

oculi | 3. Sonntag der Fastenzeit | Lesejahr B
Lektionar II/B,76: Ex 20,1–17 | 1 Kor 1,22–25 | Joh 2,13–25

Bis hierher und nicht weiter! Da ziehe ich die rote Linie, die nicht überschritten werden darf! – Und wenn sie doch überschritten wird? Wenn meine Worte wie ungehört verhallen?  Immer wieder erleben wir, dass Menschen solche Linien ziehen und andere sie übertreten. Dahinter mag manche Eitelkeit stecken, aber es muss auch Dinge geben, die mir so heilig sind, dass ich sie in jedem Fall verteidige.

Wenn ich aber aus Liebe handle, sind mir dann nicht die Hände gebunden? – Der Kirchenlehrer Augustinus sagt treffend, dass es eine strafende Barmherzigkeit und eine schonende Strenge gebe. Mit diesem Wort blicke ich auf das heutige Evangelium in dem Jesus für den Tempel, das Allerheiligste einsteht und dieses tatkräftig verkündet.
Zu ihm, unseren Herrn und Kyrios rufen wir:

Kyrie | oder GL 155

Herr Jesus Christus,
Du gibst Zeugnis für Gott. Kyrie eleison.
Du bist wahrhaft Gottes Sohn. Christe eleison.
Durch dich wird Gott in der Welt erfahrbar. Kyrie eleison.

KEIN Gloria | Tagesgebet | MB 103

Gott, unser Vater,
du bist der Quell des Erbarmens und der Güte,
wir stehen als Sünder vor dir,
und unser Gewissen klagt uns an.
Sieh auf unsere Not und lass uns Vergebung finden
durch Fasten, Gebet und Werke der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil. Durch seine Erlösung ist das Leid in der Welt nicht verschwunden, aber in jedem Leidenden begegnet uns Christus, zu dem wir rufen:

  • Für die Menschen, die ihren Willen mit Gewalt durchsetzen wollen,
    dass sie lernen Rücksicht auf andere und ihre Bedürfnisse zu nehmen.
    Christus höre uns | Christus erhöre uns.
  • Für die Menschen, die unter der Willkür und Macht anderer leiden,
    dass sie Wege finden nicht daran zu zerbrechen
    und Schritte in die Freiheit wagen dürfen.
  • Für die Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden,
    dass sie in Christus eine Quelle der Kraft finden.
  • Für die Menschen, die keine Kraft mehr haben
    und vor Brüchen im Leben stehen,
    dass sie im Glauben Stärke in ihrer Schwäche finden.
  • Für die Menschen, die uns vorausgingen,
    dass sie in Gottes Herrlichkeit sind
    und alle Trauernden sie in hoffnungsfroher Erinnerung bewahren.

Du lebst mit uns und bist uns nahe auf allen unseren Wegen, dafür danken wir dir, unser Bruder und Herr. AMEN.

Schlussgebet

Herr und Gott,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gesättigt
und uns in dieser Speise
ein Unterpfand dessen gegeben,
was unseren Augen noch verborgen ist.
Lass in unserem Leben sichtbar werden,
was wir im Sakrament empfangen haben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Ex 20,1–17

Die meisten Christen denken bei den zehn Geboten
an die Beichte.
Als Teil des Weges des Volkes Israel in die Freiheit,
ist es aber viel mehr als ein Moralkodex.
„Ich bin Jahwe, dein, Gott,
der dich herausgeführt hat aus Ägypten, aus dem Sklavenhaus.“
Gott will uns in die Freiheit, ins Leben führen,
deshalb gibt er uns die Gebote,
gleichsam als Richtschnur,
dass unser Leben gelingen kann
und wir die Freiheit, die Gott schenkt, bewahren.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 1,22–25

Paulus betont in der Rede vom Kreuz,
dass nicht eigene Kraft und Stärke zählen,
auch wenn es Manche nicht verstehen,
auch wenn sich Manche daran ärgern,
wir spüren dort, wo wir schwach sein dürfen,
wirkt Gottes große Kraft in uns.

Meditation

Wir verkünden Christus,
als den Gekreuzigten,
den einen ein Ärgernis,
anderen eine Dummheit.

Wir verkünden einen Gott,
der selbst das Leid trägt
ohne es auf andere zu schieben
und sie opfert.

Wir verkünden einen Gott
der auch dort aushält,
wo wir uns zurück ziehen
und in Ausflüchte verlieren.

Wir verkünden Christus,
der uns in die Freiheit führt
indem er sich nicht schont
und im Leiden alle trägt.

So wird er zur Kraft,
wo wir nicht selbst Stärke beweisen,
sondern seine Kraft
in uns stark werden lassen.

⇒ Reinhard Röhrner

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