Impulse zum vierten Fastensonntag | C

Vierter Fastensonntag | Laetare| Fastenzeit| Lesejahr C
Lektionar III/C, 87: Jos 5,9a.10–12 | 2 Kor 5,17–21 | Lk 15,1–3.11–32

Haben Sie schon einmal vom Schlaraffenland geträumt? Eine Vision, die vielleicht fast so alt ist wie die Menschheit. Alles im Überfluß und sich keine Sorge um die Lebensgrundlagen machen müssen. Einfach da sein und genießen.

Es klingt verführerisch, aber das ist es nicht, was Gott dem Menschen versprochen hat, der sich auf dem Weg in die Freiheit macht um in dem Land zu leben, wo Milch und Honig fließen. Die Bibel macht keinen Hehl daraus, dass das Ziel der langen Wanderung des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens ein prächtiges Land ist, das mehr bietet als der Mensch braucht. Aber Gott überhäuft den Menschen nicht, er gibt ihm die Chance seine Freiheit zu gebrauchen und in dieser Freiheit die Welt schöpferisch zu gestalten. So findet der Mensch im Tun zu sich und zu Gott, das gilt bis heute. Nicht der Überfluß ist das Ziel in dieser Welt, sondern der Aufbruch in die Freiheit mit Gott. Zu ihm Rufen wir als unserem Herrn, dem Kyrios:

Kyrie | oder Gl 164,4

Herr Jesus Christus,
du öffnest den Blick für die Welt. Kyrie eleison.
Du trägst auch heute Schmerzen mit. Christe eleison.
Du öffnest den Blick für das Ganze des Lebens. Kyrie eleison.

Tagesgebet | MB 113

Herr, unser Gott,
du hast in deinem Sohn
die Menschheit auf wunderbare Weise mit dir versöhnt.
Gib deinem Volk einen hochherzigen Glauben,
damit es mit froher Hingabe dem Osterfest entgegeneilt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Auch uns begegnet Gott wie der barmherzige Vater. In diesem Vertrauen rufen wir zu Gott:

  • Für alle, die sich vom Leben benachteiligt fühlen,
    dass sie ihre Fähigkeiten erkennen
    und schöpferisch ihr Leben gestalten.
  • Für alle, die mit ihren Plänen gescheitert sind,
    dass sie ein erlösendes Wort
    und eine erlösende Umarmung erfahren.
  • Für alle, deren Leben bedroht ist,
    dass Frieden und Versöhnung wachsen
    und die Menschen einander in Barmherzigkeit begegnen.
  • Für alle, die unbarmherzig sind mit sich selbst
    vollkommen sein wollen und daran zu zerbrechen drohen
    und auch anderen nicht offen begegnen können,
    dass sie sich von deiner Barmherzigkeit anstecken lassen.
  • Für alle Menschen, die immer wieder
    das Gute im Anderen suchen und finden wollen,
    dass sie Zeichen deiner Liebe setzen dürfen.

In der Verlorenheit der Welt, drohen auch wir manchmal unterzugehen. Stärke auch uns im Glauben und Vertrauen an deine Barmherzigkeit, damit wir zu treuen Zeugen deiner Liebe werden bis du kommst in Herrlichkeit. AMEN.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
dein ewiges Wort ist das wahre Licht,
das jeden Menschen erleuchtet.
Heile die Blindheit unseres Herzens,
damit wir erkennen, was vor dir recht ist,
und dich aufrichtig lieben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jos 5,9a.10–12

Nicht Mose selbst führte das Volk Israel ins Gelobte Land,
er setzte Josua zum Nachfolger ein,
der mit den Israeliten den Jordan überschritt.
Heute hören wir vom ersten Pessach,
das das Volk im Gelobten Land feiert,
sich seiner Geschichte erinnert
und zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Die Erfahrung Gottes, der sie begleitet,
macht Mut die Herausforderungen
der Gegenwart und Zukunft anzunehmen.

Hinführung zur zweiten Lesung | 2 Kor 5,17–21

Wie fühlt es sich an erlöst zu sein?
Eine Frage, die wir uns stellen könnten,
gerade in schwierigen Zeiten des Lebens.
Abseits der Euphorie des Anfangs
gibt es immer wieder Zeiten des Mühens,
sich als neue Schöpfung in Christus zu begreifen
und nicht vom Trott der Welt vereinnahmen zu lassen

Lesehinweis

Josua | das o wird betont
Pessach | das e wird betont

Meditation

Aufbruch in das Land
in dem Milch und Honig fließen,
wo genug da ist,
dass alle Leben können.

Ein Land voller Chancen,
die ich mit anderen ergreifen darf,
meine Welt schöpferisch gestalten
und so Gott verherrlichen.

Ein Land, das mehr ist als Erfolg,
in dem ich auch Scheitern darf,
Grenzen erfahren und erleben
und mit ihnen umgehen.

Ein Land in dem mir Gott begegnet
barmherzig und mit offenen Armen,
bergend und schützend
im Trubel der Zeit.

Reinhard Röhrner

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