Impulse zum fünfundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis | C

Fünfundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis | Jahreskreis| Lesejahr C
Lektionar III/C,361: Am 8,4–7 | 1 Tim 2,1–8 | Lk 16,1–13 (oder 16,10–13)

Wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, wissen wir das meist sehr schnell. Wenn wir aber Gerechtigkeit für alle beschreiben sollen, fällt uns das nicht so leicht. Die Grenze zwischen noch gerecht und schon ungerecht ist nicht so klar. Im eigenen Interesse sind wir meistens großzügiger. Schon in der Antike erkannte man, dass höchstes Recht oft höchstes Unrecht sein kann.

Gerechtigkeit ist mehr als ein Erfüllen von Normen und Gesetzen, es muss in ein lebenstüchtiges verhalten münden. Dann kann es uns stärken und Freiheit schenken, die Gott für jeden von uns bereithält.

Ihn preisen wir als unseren Herrn und Kyrios in unserer Mitte:

Kyrie | mit Gl 155

Herr Jesus Christus,
du bist allen Menschen nahe. Kyrie eleison.
Du schenkst Klugheit um gut zu handeln. Christe eleison.
Du vergibst Schuld, dass auch wir Schuld vergeben lernen. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 237

Heiliger Gott,
du hast uns das Gebot der Liebe
zu dir und zu unserem Nächsten aufgetragen
als die Erfüllung des ganzen Gesetzes.
Gib uns die Kraft,
dieses Gebot treu zu befolgen,
damit wir das ewige Leben erlangen
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Erlöser,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Fürbitte und Danksagung für alle Menschen gehört seit jeher zum christlichen Gottesdienst, weil wir uns mit allen Menschen im Gebet verbunden wissen, besonders mit den Notleidenden. So rufen wir voll Vertrauen zu ihm:

  • Wir beten für die Menschen, die ungerecht behandelt,
    und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden,
    dass sie Gerechtigkeit erleben.
  • Für die Menschen, die Schuld auf sich geladen haben,
    oder an denen andere schuldig geworden sind,
    dass sie großherzig verzeihen können
    und selbst Vergebung erfahren.
  • Für die Menschen, die Angst haben
    und denen das Leben und Welt oft zu komplex ist,
    dass sie Frieden und Verständnis finden.
  • Für die Menschen, die vor großen Herausforderungen stehen,
    dass sie mit Ruhe und Weitsicht die Geister unterscheiden lernen
    und die richtigen Entscheidungen treffen.
  • Für die Sterbenden, die auf ihrem letzten irdischen Weg sind
    und alle unsere Verstorbenen,
    nimm sie auf in deine liebende Gegenwart
    und tröste alle Trauernden in österlicher Hoffnung.

Du schenkst Gerechtigkeit und Frieden. Wir danken dir für deinen Beistand heute, alle Tage und bis in alle Ewigkeit. Amen.

Schlussgebet

Allmächtiger Gott,
du erneuerst uns durch deine Sakramente.
Gewähre uns deine Hilfe
und mache das Werk der Erlösung,
das wir gefeiert haben,
auch in unserem Leben wirksam.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Am 8,4–7

Soziale Ungerechtigkeit, Machtspiele, grenzenlose Gier
auf Kosten der kleinen Leute
rufen den Propheten Amos auf den Plan.
Ein Bauer aus dem Südreich Juda
prangert die Ungerechtigkeit im Nordreich Israel
im 8. Jahrhundert vor Christus an. Im Namen Gottes warnt er vor drohendem Unheil,
zu dem die Ungerechtigkeit führt.
Der gerechte Gott steht immer auf der Seite
der zu kurz Gekommenen und Habenichtse.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Tim 2,1–8

In der Feier des Gottesdienstes
wissen wir uns mit Gott und allen Menschen verbunden.
Der Brief an Timotheus ist an einen Gemeindeleiter gerichtet.
Im Geiste des Apostels Paulus
wird betont, wie Gottesdienste sein sollen,
einschließlich dem Gebet für alle Menschen,
egal woher sie kommen,
ob mächtig oder machtlos,
ob Frau oder Mann,
sowie der einzelnen Rollen im Gottesdienst.

Lesehinweis

Bei Timotheus wird das o betont
und e-us getrennt gesproche

Meditation

Jesus lobt die Klugheit des ungerechten Verwalters,
lobt er also die Ungerechtigkeit?
Es bleibt eine Stolperschwelle in dieser Gleichnisrede Jesu,
weil doch Ungerechtigkeit nicht einfach gut sein kann.

Ist es nicht Gott selbst,
der für Recht und Gerechtigkeit steht
und immer wieder gegen Willkür aufsteht,
der in weltlicher Ungerechtigkeit sein Heil zusagt?

Die Klugheit des Mannes besteht darin,
dass er Schuld vergibt,
nicht nur die Schuld ihm gegenüber,
sondern auch gegenüber dem Gutsherrn.

Ein Weg auch für uns und unser Leben,
anderen Schuld vergeben,
denen, die uns gegenüber schuldig wurden,
und allen, die sich Gott gegenüber versündigt haben.

Wer Schuld vergibt, wird barmherzig,
mit sich selbst und den anderen Menschen.
So wird das Leben leichter und erfüllter,
so komme ich auch Gott selbst näher.

Reinhard Röhrner

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