Impuls zum 8. Sonntag im Jahreskreis | A

Lektionar I/A, 259: Jes 49,14–15 | 1 Kor 4,1–5 | Mt 6,24–34

Lacht Gott? Eine heitere Frage, die man sich stellen könnte. In einem anthropomorphen Gottesbild also Gott in menschlicher Gestalt gedacht, passt das vielleicht ganz gut, aber zu unserem Glauben? Ist Gott nicht so transzendent, dass es gotteslästerlich wäre so zu reden?
Wir könnten auf Jesus schauen, hat er gelacht? Nicht laut schallend, aber die Hinweise auf ein mutmachendes Lachen finden wir. Lachen heißt ja nicht über andere zu lachen, sondern aus dem Herzen heraus Freude zu zeigen.

Im Alten Testament erinnern wir uns an Abraham und Sara, die über Gott lachen, weil sie an seiner Verheißung zweifeln. Der gottgeschenkte Sohn trägt den Namen Isaak, was soviel bedeutet wie Gott lacht. Er lacht nicht aus, er lacht mit dem Menschen und ermuntert ihn dazu. Wo der Mensch an Grenzen stößt oder sich in Schuld verstrickt, ist es ein gutes Zeichen, wenn er wieder lachen kann. Dann ist das Schwere überwunden. Darin hat ja auch das Osterlachen seinen Ursprung, Leid und Tod Christi ist überwunden, ihn preisen wir für seine Güte und sein Erbarmen:

Kyrie | mit GL

Herr Jesus Christus,
du kennst uns. Kyrie eleison.
Du lachst mit uns. Christe eleison.
Du schenkst uns wahre Freude. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 216

Allmächtiger Gott,
deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge
und das Schicksal der Menschen.
Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung,
damit die Kirche
in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Sorgt euch nicht um morgen, sagt Jesus. Lass dich nicht von Sorge bestimmen, sondern freue dich und lache. Die Sorgen vertrauen wir Gott selbst an:

  • Lachen und Heiterkeit begegnet uns häufig in diesen Tagen.
    Hilf allen, die Freude verbreiten,
    dass sie es aus der Tiefe des Herzens tun.
  • Klinikclowns bringen Menschen in Krankheit Freude.
    Stärke alle, die um andere Sorgen,
    es mit Freude und Heiterkeit zu tun.
  • Manchen ist das Lachen vergangen.
    Gib allen die sich allein und kraftlos fühlen
    gute Begleiter und den Sinn für die Freude.
  • Manche Menschen ziehen alles ins Lächerliche.
    Lass alle die Achtung vor dem Anderen nicht verlieren
    und auch ernsthaft heiter sein.
  • Bei Sterben und Trauer verstummt das Lachen.
    Wandle die Trauer in Freude
    und ermutige alle Menschen sich auf den Himmel zu freuen.

Wo Glaube ist, da ist auch lachen. Weil der Glaubende die Welt nicht zu ernst nimmt, sondern sich immer in Gottes liebender Sorge weiß, dafür danken wir jetzt und in Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
du hast uns in diesem Mahl
die Gabe des Heiles geschenkt.
Dein Sakrament gebe uns Kraft in dieser Zeit
und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Jes 49,14–15

Es gehört zu den schwierigsten Erfahrungen
die Kinder mit demenzerkrankten Eltern machen,
wenn sie von ihnen nicht mehr
als Tochter oder Sohn erkannt werden.
In diesem Blickwinkel
gilt die Zusage Gottes für das Volk Israel
in der babylonischen Gefangenschaft.
Gott steht zum Menschen,
was auch immer geschieht.
Gott ist wie eine Mutter,
ja Gott ist viel mehr als eine Mutter.

 

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 4,1–5

Es gibt zu allen Zeiten Menschen,
die für sich in Anspruch nehmen,
allein die richtige Meinung zu haben.
Paulus ermahnt die Christen von Korinth,
dass das allein Gott zukommt.
Wir dürfen, ja sollen Gottes Frohbotschaft verkünden,
Gott selbst ist es, der uns dazu befähigt
und dem gegenüber wir verantwortlich sind.

 

Lesehinweis

babylonisch – das y spricht man wie ein ü, nicht wie englisch bei Baby!

Meditation

Gott ist mir
wie eine Mutter,
die sich um mich sorgt
und da ist, wo ich es nicht erwarte.

Gott ist mir mehr noch
als es eine Mutter sein kann,
weil er über die Grenzen menschlicher Kraft
bei mir ist und um mich weiß.

Er kennt mich
und weiß um meine Stärken,
ist mit meinen Schwächen vertraut
und er liebt mich.

Mehr noch liebt er mich
trotz aller Schwäche
gerade in der Schwäche und Verletzlichkeit
will er mir seine Kraft zeigen.

Ich vergesse dich nicht,
sagt Gott zu mir,
ich bin bei dir in Freud und Leid
alle Tage des Lebens und darüber hinaus..

⇒ Reinhard Röhrner

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