Impuls zum 4. Sonntag im Jahreskreis | A

Lektionar I/A, 244: Zef 2,3; 3,12–13 | 1 Kor 1,26–31 | Mt 5,1–12a

„Du musst es nur wollen, dann schaffst du es auch!“ – So können wir es in Ratgebern lesen und in flotten Sprüchen hören. Aber ist es immer so? Und wenn ich etwas nicht schaffe oder erreiche, habe ich dann doppelt verloren, weil ich etwas nicht erreichte und weil ich mich nicht genug motiviert habe? Das wäre eine fatale Konsequenz, die wir aber im Alltag durchaus erleben können.
Bei Gott ist es anders. Er nimmt uns so an wie wir sind. Er liebt uns ohne Vorbedingungen, einfach so wie wir sind. Wir dürfen auch und gerade mit unserer Schwäche zu ihm kommen und müssen die eigenen Schwächen nicht verbergen, wie es im Alltag oft ist. Er ist es, der auch im Scheitern zu uns steht und uns sein Erbarmen schenkt. Dafür preisen wir ihn in unserer Mitte:

Kyrie | mit GL

Herr Jesus Christus,
du blickst liebevoll auf das Schwache. Kyrie eleison.
Du nimmst unser Scheitern an. Christe eleison.
Du schenkst uns Kraft, wo wir schwach sind. Kyrie eleison.

Gloria | Tagesgebet | MB 211

Herr, unser Gott,
du hast uns erschaffen, damit wir dich preisen.
Gib, dass wir dich mit ungeteiltem Herzen anbeten
und die Menschen lieben, wie du sie liebst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
deinen Sohn, unseren Herrn und Gott,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast das Schwache und Kleine in der Welt erwählt um deine Kraft und Stärke zu zeigen. So rufen wir in den Nöten unserer zeit zu dir:

  • Als Christ, als Christin zu leben heißt oft anders zu leben.
    Stärke unseren Mut und Bereitschaft dazu.
  • Du preist Menschen selig, die oft am Rande stehen.
    Lass alle Menschen dich als die einzig wahre Lebensquelle entdecken.
  • Das Schwache in der Welt hast du erwählt.
    Mache uns bereit, nicht auf eigene Kraft zu vertrauen,
    sondern auf deine Führung.
  • Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut.
    Hilf allen,
    die sich für die Lebenschancen ihrer Mitmenschen einsetzen.
  • Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft werdet.
    Sei allen nahe, die wegen ihres Glaubens leiden
    und gib allen die Kraft, dich in Wort und Tat zu bekennen.
  • Du nennst die Söhne und Töchter Gottes, die Frieden stiften.
    Sei bei allen Menschen, die guten Willens sind
    und nach ihrem Gewissen leben,
    auch dann, wenn sie nicht von dir wissen.

Du bist auch bei uns alle Tage unseres Lebens und führst uns durch den Alltag zu deiner Herrlichkeit, dafür danken wir jetzt und in Ewigkeit. AMEN

Schlussgebet | MB

Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben,
nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Zef 2,3; 3,12–13

Das letzte Buch des Alten Testaments,
fasst zwölf kurze Schriften von Propheten zusammen.
Einer davon ist Zefánia,
der um 600 vor Christus auftritt.
Wenn er vom göttlichen Zorn spricht,
prangert er die Mißstände seiner Zeit an
und gibt doch eine Perspektive,
die bei allem Pessismismus
in eine gute Zukunft führt:
Umkehr auf den Weg des Herrn.

Hinführung zur zweiten Lesung | 1 Kor 1,26–31

Machtspiele gehören auch bei uns zum Alltag.
Als der Apostel Paulus Mitte der 50er Jahre
den ersten Brief an die Christen in Korinth schreibt,
ist es nicht anders.
Gerade als Christen sollte uns aber
das Los der Schwachen und Niedrigen am Herzen liegen,
die Christus nahe sind,
weil auch er sich erniedrigte.
Der Blick auf den Menschen
darf nicht von Macht, Reichtum und Ansehen verstellt sein.

Lesehinweis

Zefania – Betonung auf dem ersten A.

Meditation

Leer sein aller Kreatur
ist Gottes voll sein,
und voll sein aller Kreatur
ist Gottes leer sein.
Sagt der Mystiker Meister Eckhart

Wie voll ist doch mein Leben
mit all den Dingen,
die doch nicht wirklich wichtig sind,
die mir nicht selten
wie ein Ballast sind.

Wie erfüllt könnte ich leben,
wenn ich frei davon wäre
und Gott mich
mit seiner liebenden Gegenwart
ganz und gar erfüllte?

Wieviel von seiner Liebe
könnte ich in meine Welt
in Beziehungen und Begegnungen hineintragen
um so die Welt ein wenig
nach seinem Bild zu verändern.

ð Reinhard Röhrner

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