Impuls zum 1. Fastensonntag invocabit | A

Lektionar I/A, 61: Gen 2,7–9; 3,1–7 | Röm 5,12–19 (oder 5,12.17–19) | Mt 4,1–11

Wir sind gerne Herr unseres Lebens und in letzter Zeit zeigen es die Diskussionen auch immer deutlicher auch Herr über das eigene Sterben. Wir sehen uns als aufgeklärte Menschen, die selbst die Verantwortung für das Handeln übernehmen. Wir wollen keine Bevormundung, durch wen auch immer. Wir sind frei in unserem Reden, Denken und Tun.
Zumindest meinen wir das. Solange alles gut läuft, scheint das auch nicht in Gefahr zu sein. Wenn wir jedoch an Grenzen stoßen oder mit dem Scheitern konfrontiert werden, können wir schnell in die Bredouille geraten und sehnen uns nach einer festen Orientierung. Im biblischen Mythos ist das der Garten, den Gott für den Menschen anlegt. Da ist alles da und alles geregelt. Doch der Mensch missbraucht das Vertrauen Gottes und weigert sich die Verantwortung zu übernehmen und die Konsequenzen tragen zu wollen. Doch geht immer wieder auf den Menschen zu und schenkt ihm immer neu sein Erbarmen. So rufen zu unserem Herrn und Kyrios Jesus Christus:

Kyrie | mit GL

Herr Jesus Christus,
du hast vierzig Tage gefastet. Kyrie eleison.
Du hast in der Stille Gott gesucht. Christe eleison.
Du machst uns Mut diesen Weg zu gehen. Kyrie eleison.

Tagesgebet | MB 83

Allmächtiger Gott,
du schenkst uns die heiligen vierzig Tage
als eine Zeit der Umkehr und der Buße.
Gib uns durch ihre Feier die Gnade,
dass wir in der Erkenntnis Jesu Christi voranschreiten
und die Kraft seiner Erlösungstat
durch ein Leben aus dem Glauben sichtbar machen.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. AMEN.

Fürbitten

In die Einsamkeit der Wüste hat sich Jesus Christus zurück gezogen um bereit zu sein Gott in der Welt zu verkünden. Voll Vertrauen rufen wir zu ihm:

  • Wir kennen die Wüste und Leere
    vieler Gespräche und Vereinbarungen.
    Hilf allen Menschen offen und ehrlich miteinander umzugehen.
  • Wir kennen die Wüste und Leere gescheiterter Beziehungen.
    Stärke alle Partner Wege
    der Gemeinschaft und des Miteinanders zu gehen.
  • Wir kennen die Wüste und Leere zwischen Eltern und Kindern.
    Unterstütze alle, die Kinder und Jugendliche erziehen in ihrem Tun und öffne den Kindern und Jugendlichen die Herzen für die Eltern.
  • Wir kennen die Wüste und Leere, die Streit und Misstrauen auslösen. Lass Versöhnung und Vertrauen zwischen den Menschen wachsen.
  • Wir kennen die Wüste und Leere, die Krieg und Terror auslösen. Schenke allen Menschen deinen Frieden.
  • Wir kennen die Wüste und Leere der Trauer.
    Lass die Zuversicht und Hoffnung in allen Trauernden reifen
    und nimm unsere Verstorbenen auf in deine Gegenwart.

Groß bist du Gott, unser Herr. Wir danken dir für deine Liebe und Sorge um uns und unsere Nöte, heute und in alle Ewigkeit. AMEN.

Schlussgebet | MB

Gütiger Gott,
du hast uns das Brot des Himmels gegeben,
damit Glaube, Hoffnung und Liebe in uns wachsen.
Erhalte in uns das Verlangen nach diesem wahren Brot,
das der Welt das Leben gibt,
und stärke uns mit jedem Wort,
das aus deinem Mund hervorgeht.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. AMEN.

Hinführung zur ersten Lesung | Gen 2,7–9; 3,1–7

Was ist der Mensch?
Eine Grundfrage seit es Menschen gibt.
Im zweiten Schöpfungsmythos der Genesis
finden wir eine Antwort:
Geschöpf Gottes,
aus der Erde gemacht,
mit Lebensatem beschenkt.
Gott sorgt mit dem Garten für sein Geschöpf,
in der eigenen Verantwortlichkeit
muss er seinen Weg finden.

Hinführung zur zweiten Lesung | Röm 5,12–19 (oder 5,12.17–19)

Von Korinth aus schreibt der Apostel Paulus
einen Brief an die Christen in Rom.
Die Erfahrung von Schuld, Sünde und Tod
gehört zum Leben eines jeden Menschen.
In der Gestalt Jesu Christi
scheint dem Menschen die Erlösung auf,
werden die Grenzen gesprengt
ist der Mensch frei vor Gott.

Meditation

Ein Garten,
schön und prächtig,
vielfältig und reichhaltig,
ein herrlicher Lebensraum.

Ein Garten,
der Nahrung schenkt,
Sicherheit und Geborgenheit
Verantwortung abnimmt.

Ein Garten,
der vom Vertrauen lebt,
das Gott schenkt
und der Mensch erwidern darf.

Ein Garten,
der alles bietet
und doch dem Menschen nicht genügt,
weil er selbst Entscheiden will.

Ein Garten,
der dem Menschen
die Verantwortung abnimmt,
solange er aus dem Vertrauen Gottes lebt.

Der Mensch,
der die Grenzen des Gartens überwindet
um Freiheit zu erlangen
und die Verantwortung wahrnehmen muss.

⇒ Reinhard Röhrner

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