Allerseelen | Was wir feiern

Ostern ist das zentrale Fest des Christentums. Durch Jesu Leiden, Tod und Auferstehung sind wir erlöst. Das christliche Totengedenken ist schon seit dem 2. Jahrhundert bezeugt. Abt Odilo von Cluny (Burgund) führte 998 den Allerseelentag als Gedenktag für alle Verstorbenen ein. Über die zur Abtei gehörenden Klöster, breitete sich seit dem 11. Jahrhundert im Zuge der von Cluny ausgehenden Reformbewegung in der ganzen Kirche des Abendlandes aus. Papst Urban II. stammte von hier, ebenso viele Verwaltungsbeamte und Strukturen für die abendländische Kirche gingen von der Abtei aus. In Rom wurde Allerseelen im 14. Jahrhundert erstmals gefeiert.

fegefeuer

Der Reinigungsort (Purgatorium oder Fegefeuer) ist mit den christlichen Trauerritualen verbunden. Die Bibel selbst kennt den Ausdruck Fegefeuer nicht, sehr wohl aber die Bildwelt reinigenden, läuternden Feuers (Jesaja, Maleachi). Dahinter steht zum einen die Vorstellung, dass wir mit unseren Verstorbenen über den Tod hinaus verbunden bleiben; zum anderen die, dass die Verstorbenen, die noch nicht zu den Heiligen des Himmels zählen, erst noch eine Läuterung erfahren, dann aber in den Himmel kommen. Unser Gebet will ihnen diese Zeit erleichtern.

Mit dem Gebet und der Eucharistiefeier für die Verstorbenen verbindet sich häufig ein Gang zum Friedhof, mancherorts heute auch schon am Allerheiligentag. Blumen und Kerzen auf den Gräbern sprechen vom Leben, das Christen für ihre Toten erhoffen. Sie legen Zeugnis ab von ihrem Glauben, dass die Verstorbenen Anteil haben dürfen an der in Christus verheißenen Fülle des Lebens

Papst Benedikt XV. erlaubte im Jahr 1915 die dreimalige Meßfeier an diesem Tag für Priester und Laien, wobei die zweite Messe für alle Verstorbenen (Arme Seelen) und die dritte nach Meinung des Heiligen Vaters gefeiert wird.


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